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(c) Zoo Basel

Er könnte der Zeichnung eines fantasievollen Kindes entfallen sein. Der Kopf hat etwas von einer Kuh mit zwei Hörnern, der Rumpf etwas von einem Koffer und das Tier lebt im Wasser. Yellow Submarine wäre auch noch ein guter Name gewesen. Hier aber ist die Rede des «Gehörnten Kuh-Kofferfisches». Nach fast 20 Jahren ist der interessante Riff- Bewohner wieder ins Vivarium des Zolli eingezogen.

 

In seiner Medienmitteilung vom 1. Oktober 2018 schreibt der Zolli: «Unter den Fischen gehört der Kuh-Kofferfisch zu den kurioseren Erscheinungen. Sein Körper ist nicht biegsam, sondern besteht aus einem festem knöchernen Gehäuse. Nur Mund, Augen, Kiemen, Flossen und Anus sind nicht gepanzert. Sogar unter den Kofferfischen ist der Gehörnte Kuh-Kofferfisch mit seinen dornenartigen Hörnern auf der Stirn eine extravagante Ausgabe. Auch seine Atmung ist fischuntypisch: Seine mit dem Panzer verwachsenen Kiemendeckel sind unbeweglich. Die Wasserbewegung erzeugt der Kuh-Kofferfisch daher mit seinem flexiblen Mundboden. Im Maul des Kuh-Kofferfisches sitzen oben und unten je zehn zu Zahnplatten verwachsene Zähne. Mit diesen zwickt er harte Korallenstöckchen ab, als wären sie aus Zwieback.  Der aktuell etwa 10 Zentimeter grosse Fisch im Zoo Basel ist kein einfacher Aquarienpflegling. Auch er knabbert gern mal an Korallenstöcken, zum Glück wachsen diese schneller nach als er sie fressen kann. Die Tierpfleger sorgen ausserdem dafür, dass der kleine Kuh-Kofferfisch niemals gestresst ist. Er würde sonst ein Gift ausscheiden, das seinen Mitbewohnern gefährlich werden könnte.»

(c) Zoo Basel

Wie immer in der Natur, hat das seltsam anmutende Aussehen des Fisches damit zu tun, dass er perfekt an das Leben in seiner Umgebung angepasst ist. So kann er dank der Anordnung seiner Flossen sogar auf der Stelle drehen. Zu sehen ist das interessante Tier im Vivarium, im Gift-Aquarium (Nr. 22) bei den Stein- und Feuerfischen. Wie fast alle Korallenbewohner ist auch der Gehörnte Kuh-Kofferfisch territorial. Das heisst er duldet nur währen der Paarungszeit einen Artgenossen in seinem Revier. Zur Fortpflanzung schreibt der Zolli: «Kofferfische treffen sich zur Hochzeit an sogenannten Rendezvousfelsen. Dort balzen und laichen sie in der Dämmerung an einer erhöhten Stelle ihres Reviers. Dann steigen Männchen und Weibchen zur Wasseroberfläche auf und geben Eier und Spermien ab. Die Eier werden von der Strömung davongetragen und der Nachwuchs ist von nun an auf sich alleine gestellt. Nach einigen Tagen schlüpfen die Larven und treiben mit den Meeresströmungen weiter. Die Larven haben dornartige Körperanhänge, die ihnen das Schweben erleichtern. Als kleine Jungfische gehen sie wie die erwachsenen Tiere zum Leben nahe dem Meeresboden über. Unklar ist, wie lange die Larven und Jungfische in der Strömung treiben. Man nimmt an, dass sie diese treibende Phase verlängern, wenn sie keinen geeigneten Lebensraum finden. Sicher ist eins: Von den vielen Tausend Schlüpflingen überleben nur einzelne, alle anderen sind Nahrung für andere Meerestiere.»

(c) Zoo Basel

Korallenriff-Fische zeigen übrigens mit Ihrer Form und Farbe den anderen Fischen an, welches ihre Fresspflanze ist. Darum stören sich überlappende Reviere nicht.

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