Danke für die Beantwortung meiner Fragen. Die Antworten sind so ausgefallen, wie ich das erwartet – eher befürchtet habe.
Zu den Antworten:
Frage 1: Warum wurde die Gefahr des eindringenden Wassers, das gefrieren könnte, im Test von
2019 – 2021 nicht erkannt? Antwort des Regierungsrates
Meine Antwort: Das verwirrt mich eher als es klärt. Einerseits heisst es, dass im Test keine Befahrung durch Tramfahrzeuge möglich war, also nicht erkannt werden konnte, ob es zu Rissen und zur Gefahr von Eis in den Schienen kommt. Andererseits wird erklärt, dass der Hersteller über 1 Million Achsüberfahrten simuliert hat und es dabei zu keiner Rissbildung kam – dann wird betont, dass keine realen Trams über die Gummi gefahren sind. Hat der Hersteller für die Simulation Spielzeugtrams genommen?
Frage 2-4: zu den Kosten Antwort des Regierungsrates
Antworten 2 bis 4. Auch die Beantwortung der drei Fragen zu den Kosten ist, verwirrend. Ich fasse zusammen: „es hat bis jetzt viel gekostet und wird noch viel mehr Kosten!“ Genaue Zahlen werden erst 2024, geliefert. – Besser wäre es gewesen zu schreiben, „wir wissen nicht was es kostet oder noch besser, – es interessiert uns nicht“!
Frage 5: Wie hoch ist der personelle Aufwand für dieses Projekt bei den BVB und im BVD? Antwort des Regierungsrates
Der personelle Aufwand kann scheinbar nur geschätzt werden und beträgt zwischen 3- und 500 Stunden. Etwa die Hälfte der Kosten fallen bei der BVB an – die dann aber wieder dem BVD in Rechnung gestellt werden. Auch diese Antwort bringt, überhaupt KEINE Klarheit.
Frage 6: Sind das BVD und die BVB bisher zufrieden mit den Erkenntnissen aus dem Projekt? Antwort des Regierungsrates
Sehr interessant ist die Erklärung, dass man herausgefunden hat, dass „insbesondere durch das Bremsen und Anfahren der Trams im Bereich der Haltestelle, sich der Gummi schnell abnutzt“, Regierungsrat und BVB sind mit dem Resultat nicht zufrieden. Hat es wirklich so viel Geld und Zeit gebraucht, um herauszufinden das Trams an einer Haltestelle Anfahren und Bremsen?
Frage 7: Wie verhält es sich mit der Umweltbelastung durch die Gummiprofile? Antwort des Regierungsrates
Auch hier, muntere Verwirrung. Einerseits wird eine Gummimischung gebraucht, die wieder verwertbar ist. An einer einzigen Haltestelle sollen pro Jahr 550 Kilo anfallen, davon ca. 20 Kilo Gummi-Abrieb. Das Material soll für Fallschutzmatten bei Spielplätzen wieder-verwendet werden. Dann heisst es plötzlich, dass der Gummi in einer Kehrichtverbrennungsanlage vernichtet wird. Zusätzlich erklärt der Regierungsrat, dass 60% des Abriebs durch Reinigungsmaschinen aufgenommen wird. Der Rest – immerhin 8 Kilo Gummi pro Haltestelle und Jahr – verschwindet in der Kanalisation. Kein Wort darüber, was wo und wie getan wird, um KEINE Umweltbelastung zu generieren.
Frage 8: Gibt es bereits Ideen für Alternativen für den Schutz der Velofahrenden, falls das Projekt zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis führt? Antwort des Regierungsrates
Im letzten Abschnitt kommt der Regierungsrat auf den Bericht vom 23. 9. 20 (20.1274.01) zu sprechen. Der Grundsatzentscheid langfristig alle Trams mit Schiebetritten auszurüsten, sei gefällt. Das heisst, dass ab dann der Abstand zwischen Kante und Schiene grösser werden muss. Also werden alle diese Sicherheitsversuche mit Gummi in den Tramschienen nur für eine kurze Zeit gemacht. Spätestens mit der nächsten Tram-Generation müssen die Haltestellen dann wieder umgebaut werden.
In diesem Sinne freue ich mich jetzt schon auf die vielen, neuen Baustellen.
Sie merken es, ich bin mit der Beantwortung meiner Interpellation in keiner Weise zufrieden
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