Titelbild: Anleitung beim Schneespielplatz (c) P. Karger

 

 

Panorama-Bild der ganzen Bahn von oben fotografiert (c) P. Karger

 

Schnee und Schlitteln ist einer der Kinderwünsche, der oft geäussert wird. In Basel gäbe es den Margarethenhügel, aber da sind nur die Planken und die Strohballen aufgestellt aber es gibt weit und breit kein Schnee. In einer Befragung haben 6 Kinder von einer Idee aus Bern erzählt. Dort gibt es bereits im zweiten Jahr eine Ski-Piste mit Schnee, der aus dem Abriebeis, der Kunsteisbahn stammt. «Wir haben sehr gute Erfahrungen gemacht. Das Angebot wird sehr geschätzt. Wir erhalten sehr viele positive Rückmeldungen. Viele Eltern oder auch Schulen sind froh, dass sie für erste Schneeversuche nicht in die Berge fahren müssen. Und wir vom Sportamt sind froh, dass wir mit dem Abrieb von der Kunsteisbahn, den wir so oder so haben, etwas Sinnvolles gestalten können.» sagt Christian Bigler der Leiter des Sportamtes Bern. Bern hat für die Erstellung der Piste sogar ein kleines Occasions-Pistenfahrzeug (zu CHF 15’000.00) gekauft und die Kinder können zum Hochfahren am Pistenrand ein Förderband benützen. Es gibt sogar eine Zusammenarbeit mit Gstaad Tourismus. An Vormittagen wir die Anlage in Bern von Schulklassen benutzt und es werden auch Snowboard-Kurse angeboten.
Basel hat die Idee jetzt kopiert, aber das Basler Pendant ist ein viel kleineres Projekt. Die 40 Meter lange Piste ist für Schlitten ausgelegt und es braucht jeweils einige Tage, bis genug Eis-Abrieb von der Kunsti zusammen ist, um eine Schlittel-Bahn zu erstellen. Eine Pistenfahrzeug leistet sich Basel nicht, hier genügt ein kleiner Raupenbagger zum verfestigen des Schnees, Der Eisabrieb sei erstaunlich «Schneeähnlich» sagt Stephan Schirl, der bei der Stadtgärtnerei für den Schneespass verantwortlich ist. Auf die Kosten angesprochen sagt Shirl: «Mit dem Pilotprojekt wollen wir auch herausfinden, wieviel Arbeitsstunden der Betrieb eines Schneespielplatzes benötigt. Der effektive Bau ging sehr schnell über die Bühne: 2-3 Personen waren damit einen halben Tag beschäftigt. Die Maschinen, die im Einsatz sind, sind im Besitz des Sportamts. Mitarbeiter des Sportamts und der Stadtgärtnerei haben die Realisierung des Schneespielangebots zusätzlich zu ihren sonstigen Aufgaben in ihrer Arbeitszeit möglich gemacht.» Der Abrieb ist gratis, wenn er nicht für den Schneespass verwendet wird, wird er deponiert oder mit Heisswasser geschmolzen.
Corinne Lüdi, Leiterin Projekte und Entwicklung, Breitensportförderung beim Erziehungsdepartement, sagt auf die Kosten angesprochen: «Es sind keine direkten finanziellen Ressourcen ins Projekt geflossen; nur personelle.» nennt aber keine Zahlen. Schulen seien in Absprache mit dem Kanton nur diejenigen im Gundeli, über das Kinderbüro, informiert worden. Es sei noch offen ob und wie die anderen Schulen informiert werden. Grundsätzlich sei es aber die Entscheidung der Lehrpersonen ob und wann sie den Schneespielplatz besuchen wollen.

Die Kinder, die hier Schlitteln, sind an diesem Regentag (1.2.2019) extra aufgeboten worden (c) P. Karger

Es ist und bleibt so, in Basel ist Schnee rar und es ist auch selten kalt genug damit der Schnee eine längere Zeit liegenbleibt. Das gilt eben auch für den Schnee der direkt von der Kunsteisbahn kommt. Schneit es einmal und bleibt der Schnee liegen, dann ist der viel längere Margarethenhügel für etwas grössere Kinder immer noch die interessante Variante. Es kann aber durchaus helfen, eine zweite (auch wenn kurze) Schlittelbahn im Margarethenpark zu betreiben, dort ist es für die jüngeren Kinder dann sicher ungefährlicher. Auch wenn der Wunsch nach mehr Schnee in Basel gross ist, es braucht die Natur dazu, da helfen auch Planungen, wie zum Beispiel der erhöhte Hügel (zum Schlittenfahren) im Steinbühlmätteli herzlich wenig. Wer Schnee will, muss den ja auch nicht unbedingt in der Stadt suchen – der Spass von 1984 mit dem Schnee und dem Skirennen am Spalenberg (Aprilscherz von Radio Basilisk) blieb ja auch einmalig – mit den ÖV kann zum Beispiel die Wasserfallenbahn innerhalb von 90 Minuten erreicht werden.

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Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Claudius Sieber-Lehmann

    Das ist wirklich eine schöne Reportage – wie tollten wir doch noch früher im Schnee herum!

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