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Titelbild: die südliche Ecke des Quartierparks, ist auch zubetoniert (Stand Juli 2020) (c) Pk-Vision

 

 

… und mit der Maschine lässt sich ein geteerter Weg einfacher und ohne grossen Aufwand sauber halten, als ein Mergel-Strässchen von Hand zu betreuen. *

Das Steinbühlmätteli war bis im Frühjahr 2020 eine grüne Oase mitten in einem Wohnquartier, hier fanden Quartierfussballturniere statt, hier fühlten sich die kleinen Kinder genauso wohl, wie die grossen, die Jugendlichen und viele Erwachsene. Das Quartier traf sich zu diversen Anlässen (ein Dank geht an den Mätteliverein, der viele von diesen organisiert), Menschen fühlten sich wohl auf diesem kleinen Platz. Inzwischen sind die Betonmischer aufgefahren und haben mehr Beton verarbeitet als bei einem Einfamilienhaus. Auch wenn die Stadtgärtnerei betont, dass sich das Aussehen noch verändert, Tatsache bleibt, dass der halbe Spielplatz ausbetoniert ist. Als Mitglied der sogenannten Begleitgruppe habe ich schon damals darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, dass einerseits das Regenwasser abfliessen kann (der ganze Platz liegt tiefer als die umgebenden Strassen) und andererseits sich der Platz schnell aufheizt und dem Rechnung getragen werden soll. Bei der Präsentation der Pläne betonten die Verantwortlichen immer, dass noch vieles nicht klar sei, es wurde sogar ein Modell des neuen Platzes gezeigt, aber mit dem Hinweis, dass die Proportionen nicht stimmen. Nie wurde darauf hingewiesen wie viel Beton und Verdichtung auf dem Platz geplant sind und auch bei der Spielgerätewahl wurde stets gesagt, dass die noch nicht getroffen sei. Man plane für die Zukunft, heisst es aus den Reihen der Stadtgärtnerei. Was vergessen wird ist das die Zukunft im Quartier jetzt stattfindet. Ich wohne seit über 25 Jahren am Mätteli und habe mitbekommen wie sehr sich das Alter der Anwohner verändert hat. Als ich hier hinzog, wohnten hier vor allem ältere Menschen ohne Kinder. Das hat sich radikal geändert, ich bin neben ganz wenigen einer der ältesten Anwohner. Familien mit jungen Kindern sind hierhergezogen. Es ist Leben in das Quartier eingekehrt. Nun ist es so, dass bei den relativ kleinen Einfamilienhäusern in der Umgebung des kleinen Parks viele der heute jungen Eltern so lange wie möglich in ihren Eigenheimen bleiben werden. Dass heiss, dass in den besagten 20 Jahren die Zukunft der Umgebung eher so aussehen wird, dass mittelalterliche und ältere Menschen den Park zum Ausruhen und Dasein nützen werden, Sie werden die Spielgeräte oder die Spiellandschaften kaum brauchen. Die Vorschläge, zu einer modularen Bauweise dieses Naturkleinods mitten im Wohnquartier wurden allesamt in den Wind geschlagen, sie hätten wahrscheinlich beim Mehrwertabgabefonds nicht gezogen und es wäre kein Geld geflossen. Nun haben wir hier im Quartier eine Betonwüste – egal viel Erde darauf kommt und was gepflanzt wird – der Beton bleibt. Wer denkt, dass in 20, 30, 40 Jahren die Stadt Basel grosszügig Gelder spricht, um diese für die Ewigkeit gebaute Betonlandschaft zurück zu bauen, kennt sich entweder nicht aus oder negiert das.

Zustand des Mätteli am Ende Juli 2020 (c) Pk-Vision

Leider sehe ich in der ganzen Stadt, dass die sogenannten „Spezialisten“ auf immer die gleiche Art und Weise unsere Grünflächen verunstalten. Unter dem Siegel des pädagogisch wertvollen, werden überall Stein- und Betonlandschaften in die Grünflächen gebaut (Kannenfeld, Oekolampad), es wird verdichtet anstatt aufgelockert, um Wasser abfliessen zu lassen und der Überhitzung der Stadt entgegenzuwirken. Es wäre wichtig, dass die Stadtgärtnerei sich endlich darum kümmert, dass sie genug Ressourcen (Geld und Menschen) bekommt um Grünflächen zu pflegen die Natur zu wässern und sich so um alte Bäume zu kümmern, dass diese stehen bleiben können. Es ist viel einfacher, junge Bäume zu pflanzen, die viele Jahre nicht intensiv gepflegt werden müssen, als Gelder zu bekommen, um alte Bäume artgerecht zu pflegen. Wir haben zum Glück in der Stadt noch viele Gärtnerinnen und Gärtner, die ihrem Beruf nachgehen und sich um die Natur kümmern. Es wäre doch gerade in der heutigen Zeit eine gute Idee, diesen KMU Aufträge von der Stadt zu erteilen damit sie Grünflächen und Bäume artgerecht pflegen. So würde der Privatwirtschaft geholfen und gleichzeitig würde unsere grüne Stadt auch grün bleiben.

So sah das Model noch im September 2020 aus. Schon damals hiess es, das Model stimme nicht ganz. Hätten wir gewusst wie sehr es nicht stimmt, hätten wir uns schon damals heftiger gewehrt… (c) Pk-Vision

 

 

Apropos Steine und Beton: wir sind übrigens gerade dabei unsere Innenstadt (Freie Strasse) zu zubetonieren und damit Überhitzung und der Verdichtung Vorschub zu leisten.

* Die BaslerZeitung will diesen Kommentar nicht bringen, weil sie keine Meinungen von Grossratskandidaten publizieren… Das ist ein wenig schwierig, weil ich diesen Kommentar als Anwohner, Mitbegründer der Petition und als Mitglied der Begleitgruppe und nicht als Politiker geschrieben habe.

 

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