Abwechslungsreich von melodiös bis fast experimentell aber immer der Dialog der Instrumente. Während ich diese Zeilen zu Papier bringe, läuft die neue CD von «Bait Jaffe» in Dauerwiederholung. Die Stücke auf «Sej a Mentsch» sind, wie es sich für Klezmer gehört, mal traurig und nachdenklich, mal lüpfig und lebendig, eben wie a Mentsch! Sie heissen «Sej a Mentsch», «Little Princess», «Opschied», «Mine Pesa», «Nign far Hirsch Glick», «Roso Deshabbos», «27 Beers», «Forn zum Rebben», «Goldberger’s Freilach». Bait Jaffe, das sind vier Musiker, die nicht nur spielen, sie leben ihre Musik und das merkt der Zuhörer.
Franziska von Arb liest aus einem Beitrag von David Schönhaus (c) P. Karger
Die Vernissage:
Gestern am 21.10.2018, war aber nicht einfach eine CD-Taufe, es war die Vernissage des Buches «BAIT JAFFE Klezmer Orchestra / Sey a Mentsch 1993 – 2018». Nach 25 Jahren wollte Bait Jaffe, sich und ihren treuen Fans ein Buch schenken, das sowohl Noten als auch Anekdoten enthält. Entstanden ist ein sehr schönes Buch mit vielen heiteren, nachdenklichen, traurigen und lustigen Geschichten rund um die Brüder Sascha und David Schönhaus und Ihre Band-Mitglieder Andreas Wädele und Niculin Christen. Zu Worte kommen die Mitglieder selber und Franziska von Arb, die mit David Schönhaus musikalisch liiert ist. Der Vater Cioma und die Kinder Schönhaus schreiben ebenso wie viele Freunde zu denen die Epstein Brothers, der viel zu früh verstorbene Rabbiner Michael Goldberger, Mickey Bielski, Claude Rasser, Herny Mugier, Samuel Althof usw., haben mit Ihren Beiträgen das Buch vervollständigt. Man erfährt wie es zur Band kam und wie die Musik von Bait Jaffe auf die einzelnen Schreiber wirkt. Das merkt man auch an den Titeln, die jeder Mitautor seinem Beitrag gegeben hat, sie heissen unter anderen: «Das Weitertragen des Feuers», «Musik zwischen den Zeilen», «Magische Stimmung der Menschlichkeit», «Klangenuss», oder sehr treffend «Töne ins Herz»
Das Buch wurde von Domo Löw gestaltet. Er hat neben den vielen Texten und Noten auch die Fotografien so passend angeordnet, dass ein wirklich gelungenes Gesamtwerk entstanden ist. Franziska Maria von Arb hat, gekonnt und gut ausgewählt, aus den Texten gelesen immer wieder unterbrochen oder untermalt, von den Klängen des Bait Jaffe Klezmer Orchestra. Wie zu Beginn von Sascha Schönhaus angekündet wurden alle Stücke nur angespielt und jedesmal, wenn die Musik aufhörte, schrie das Herz ‚Neiiin, nicht aufhören‘. Zum Glück spielen Bait Jaffee – ganze Stücke – vom 24. bis 28. Oktober jeden Abend im Theater Tabourettli und zum Glück hat es, wenn auch wenige, noch Tickets für jeden Abend.
Danke Philip! Bleibt zu erwähnen, dass auch Du als Autor einen wunderbaren Beitrag geleistet hast und uns seit Jahren als treuer Fan begleitest und auch handfest unterstützt.
Wir freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen!
Herzlich, David