Jedes Jahr sterben Weltweit ca. 500.000 Frauen an Brustkrebs, viele von ihnen nur, weil sie nicht rechtzeitig oder gar nie eine Diagnose erhalten haben.

«Das geht wieder von alleine weg», «ich habe etwas falsch gemacht, es ist mein Fehler», «meine Religion verbietet mir mich selber zu berühren und abzutasten», «ich kann mit niemandem darüber reden, darf nicht zum Arzt»,«ich wusste nichts von dieser Krankheit». Dies sind nur einige Aussagen, die immer wieder im Zusammenhang mit Brustkrebs zu hören sind. Sonja Dinner, die sich für ihre «The Dear Foundation https://dearfoundation.ch» sich sehr oft in Ländern aufhält, wo es viele Menschen gibt, die weder lesen noch schreiben können, hat vor einigen Jahren erkannt, dass besonders in diesen Gebieten sehr viele Frauen an nicht diagnostizierten Brustkrebs sterben. Jede Frau die stirbt bedeutet eine Katastrophe für ihre Familie, deren Mittelpunkt 

Sonja-Dinner mit zwei betroffenen Frauen (c) P. Karger
Die Menschen hinter der Dear-Foundation (c) P. Karger

sie meist ist. So hat sich Frau Dinner, entschlossen aktiv etwas gegen diesen Bildungsnotstand zu tun. Da auch in diesen Ländern eigentlich alle ein Smartphone haben war schnell klar, dieses Gerät für die Aufklärung gegen den Brustkrebs einzusetzen. Am 3. Oktober 2018 war es soweit, die weltweit erste «Brustkrebs-Aufklärungs-App» wurde feierlich dem Publikum übergeben. In einer schönen und einfachen Zeremonie haben Spezialisten, Betroffene Frauen und die Programmierer die App vorgestellt und über die schreckliche Krankheit geredet. Anwesend waren: der Autor Larry Rich, der frühere WHO und UN Berater Dr. David Nabarro, die frühere Swissair Managerin und heutige Brustkrebs Aktivistin Beatrice Tschanz, die CEO des EMEK Medical Center Afula in Israel Dr. Orna Blondheim und der Onkologe Dr. Navi Zongo aus Burkina Faso. Bei Ihrer Eröffnungsrede betonte Sonja Dinner, die Präsidentin der The DEAR Foundation, wie wichtig die Aufklärung und die Unterstützung der Frauen bei der Bekämpfung von Brustkrebs ist. In gewohnt engagierter Art hat sie dazu aufgerufen die App zu verbreiten wo immer möglich. Obwohl die App für Frauen, die nicht lesen oder schreiben können ausgelegt ist, sei sie auch in den sogenannten bildungsnahen Ländern ein wichtiges Werkzeug gegen diese Krebsart. Ihr sei klar, betont sie in einem späteren Interview, dass mit der App alleine noch keine Frau geheilt wird, durch die Verbreitung des Tools möchte sie aber das Bewusstsein der Frauen steigern, ganz im Wissen, dass eine Früherkennung des Krebses sehr oft eine Heilung ermöglicht. Frau Dinner erzählt beim späteren Apéro von der Schlauheit vieler Frauen, die die Krankheit erkannt haben und keinen Zugang (vor allem wegen finanziellen Problemen) zu medizinische Hilfe haben. Viele der Frauen wissen sich zu helfen indem sie bei Hilfsorganisationen, Kirchen, Verwandten usw. anklopfen und so zu der Behandlung kommen die so wihttps://dearmamma.org/chtig ist.

Die App selber ist enorm einfach gehalten und funktioniert auch ohne, dass man lesen kann. Sie kann über Google Play auf jedes Android Phone heruntergeladen werden. Das Tool passt sich der jeweiligen Sprache (Deutsch und andere Sprachen kommen später dazu, genauso wie eine iPhone-Version) des Smartphone Benutzers an und so kann die Frau die entsprechenden Anleitungen immer in ihrer Sprache hören statt lesen. Der Button dazu befindet auf jeder Seite am gleichen Ort. Die App zeigt auf der Willkommen-Seite 4 Knöpfe mit den Titeln: Why Care, Self Check, Changes und I care. Hinter diesen Buttons verstecken sich weitere Knöpfe und viele Informationen, immer darauf bedacht die Würde der Frau zu wahren. Auf der Website https://dearmamma.org/ ist auch ein 30-minütiger Film zur Brustkrebskampagne von Dear-Mamma zu sehen. Der Film zeigt wie alles begann und lässt viele Betroffene Frauen und Angehörige zur Sprache kommen.

Immer wieder wurde betont, dass der Launch der APP nur ein Anfang der Bekämpfung von Brustkrebs in armen Ländern bedeutet. Wichtig ist es jetzt als erstes diese App so zu verbreiten, dass sie jede Frau kennt und anwendet. Das Problem des zu späten Erkennens und auch der Frauen die sich schämen über ihre Krankheit und die Therapie zu sprechen ist aber nicht auf Analphabetinnen und die armen Länder dieser Welt beschränkt. Auch hierzulande ist Brustkrebs immer noch fast ein Tabuthema. Kommt dazu das wir es gewohnt sind, auch unsere Gesundheit zu delegieren. Es reicht bei weitem nicht, alle zwei Jahre ein Screening bei einem Arzt machen zu lassen. Es ist also zu hoffen, dass das «Dear Mamma-App» auch bei uns eine grosse Verbreitung findet und so zu frühesten diagnostizieren beiträgt.

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